Am 2. Dezember 1849 wurde in Würzburg die Physikalisch-Medizinische Gesellschaft gegründet. Impulsgebend waren dabei der Anatom Albert Koelliker (1817-1905), der Pathologe Rudolf Virchow (1821-1902), der Pharmakologe Franz von Rinecker (1811-1883) und der Klinische Chemiker Johann Joseph Scherer (1814-1869).

Das Ziel der Gesellschaft und ihrer Gründungsmitglieder war es, sämtliche medizinischen und naturwissenschaftlichen Fächer zu fördern, die „naturhistorisch-medicinischen Verhältnisse von Franken“ zu erforschen, die niedergelassenen Ärzte zu wissenschaftlicher Tätigkeit anzuregen und in öffentlichen Veranstaltungen Studenten die Möglichkeit zu geben, „ihre Lehrer mitten im Forschen zu belauschen“.  Ähnlichen Zielen hatte sich auch die bereits 1827 gegründete Würzburger Philosophisch-Medizinischen Gesellschaft verschrieben, die im Jahr 1853 in die jüngere Societas Physico-Medica aufgenommen wurde.

Wie die handschriftlichen und gedruckten Sitzungsprotokolle belegen, stellten regelmäßige wissenschaftliche Treffen und die Diskussion der dort gehaltenen Fachvorträge einen festen Bestandteil des Vereinslebens der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft dar. In Fortführung dieser Tradition finden bis heute während des Semesters jeden Monat wissenschaftliche Sitzungen mit vorwiegend interdisziplinären Themen statt.

Die diskutierten Forschungsergebnisse veröffentlichten die Mitglieder der Physico-Medica in vier vereinseigenen Zeitschriften: Den Verhandlungen der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft, der Würzburger medicinischen Zeitschrift , der Würzburger naturwissenschaftlichen Zeitschrift und der Neue Folge der Verhandlungen der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft. Diese Periodika sind in Gänze über die digitale Zeitschriftensammlung der Universitätsbibliothek Würzburg abrufbar.

Daneben bezeugen unikale handschriftliche Protokollbände, gedruckte Statuten, Festschriften und Bibliotheksverzeichnisse das Wirken der Physico-Medica. Digitalisate dieser Texte werden von der Universitätsbibliothek Würzburg in einer eigenen Kollektion auf dem Sammlungsportal Franconica präsentiert. Ihren umfangreichen Buchbestand hat die Gesellschaft schon im Jahr 1880 der Universitätsbibliothek zur Betreuung übergeben.

Informationen zur Geschichte und dem aktuellen Wirken der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft finden sich auf der offiziellen Homepage der Gesellschaft.